
2021: 20 Jahre dubtown
20 Jahre dubtown – Eine fotografische Reise zwischen Industriecharme und Lost Places
Es ist Frühling 2001, als dubtown zum ersten Mal das Licht der digitalen Welt erblickt. Was damals mit einfachen Fotografien alter Industrieanlagen begann, entwickelte sich rasch zu einer leidenschaftlichen Dokumentation einer längst vergangenen Ära. Stahlwerke, Zechen und Kokereien – Orte, die einst das Herz des Ruhrgebiets und angrenzender Regionen wie Belgien und den Niederlanden prägten, fanden hier eine würdige Bühne.
Doch der Lauf der Zeit ist gnadenlos: Der hohe Schrottwert brachte viele dieser stolzen Industriedenkmäler zu Fall und startete einen Wettlauf gegen das Vergessen, der kaum zu gewinnen war. Mit dem Schwinden dieser beeindruckenden Kulissen rückte ab 2006 ein neuer Trend in den Fokus von dubtown: das Urban Exploring. Plötzlich ging es nicht mehr nur um das bloße Fotografieren, sondern um das Aufspüren und Erkunden verlassener Orte, an denen die Zeit scheinbar stehen geblieben war.
Doch Urban Exploring wandelte sich schnell vom Geheimtipp zur Massenbewegung. Einst unbekannte Orte wurden über Nacht zum Ziel von Tausenden Neugierigen, die über Social Media und Koordinatenhandel angelockt wurden. Was zunächst ein spannendes Abenteuer war, verwandelte sich zunehmend in überlaufene, vandalismusgeplagte Locations. Der ursprüngliche Reiz verblasste, die Freude wich dem Frust.
Mehr als zwei Jahrzehnte bin ich inzwischen unterwegs – ein echter Veteran, könnte man sagen. Aber die Leidenschaft hat sich verändert. Zeitmangel, sinkende Motivation und finanzielle Herausforderungen machten neue Touren zunehmend schwierig. Das Feuer von einst glimmt heute nur noch schwach. Die Szene, die mich einst begeisterte, hat sich grundlegend gewandelt – und ich mich mit ihr.
Doch 20 Jahre dubtown verdienen dennoch ein besonderes Andenken. Als Geschenk zum Jubiläum entstand eine brandneue, besonders nutzerfreundliche Bildergalerie. Sie bündelt das Beste aus zwei Jahrzehnten fotografischer Abenteuer – einzigartige Momentaufnahmen und nostalgische Erinnerungen aus den Jahren 2001 bis 2021. Zugegeben, ein bisschen fühlte ich mich dabei wie eine dieser Bands, die nach langen Jahren ein Best-of-Album herausbringen, um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten.
Aber genau darum geht es: Erinnerungen festzuhalten, die Schönheit im Vergänglichen zu sehen und immer wieder auf eine Reise durch vergangene Zeiten einzuladen.
Auf weitere Erinnerungen – und bitte vergesst mich nicht!

































































































































































































































































