Gießerei Pose & Marré (2004)
Seit 2004 schlummern die Diastreifen, bevor ich sie heute in den Scanner gepackt habe. Damals besuchte ich zusammen mit Fotokollegen der Industriekultur-Szene die Gießerei in Erkrath. Heute dürfte dort freilich nichts mehr stehen.
Das Fertigungsverfahren Gießen ist das vermutlich älteste Formgebungsverfahren. Beim Gießen entsteht aus flüssigem Werkstoff nach dem Erstarren ein fester Körper in bestimmter Form. Werkstücke werden gegossen, wenn ihre Herstellung durch andere Fertigungsverfahren unwirtschaftlich ist. Aufgrund des globalen Wettbewerbs sowie gestiegener Produktionskosten insbesondere für Energie, wurden viele Gießereien im deutschsprachigen Raum geschlossen und vor allem in Richtung Osteuropa und Asien verlegt.
Dankbare Motive in Gießereien sind unbestritten die großen Formlager, in denen zahlreiche Formen auf ihre Wiederverwendung warten. Die Gießerei Pose & Marré hatte einen alten Fabrikteil aus Backstein und eine neue Fertigungshalle. Ganz in der Nähe der Fabrikanlagen war auch die Fabrikantenvilla im Jugendstil zu finden.
Seit vielen Jahren geplant ist der komplette Abriss, um hochwertige Wohnungen zu bauen.
Update 2021:
Mich erreicht eine Mail, in der meine Ausführungen etwas korrigiert werden: Die meisten Gebäude gehörten zur Papierfabrik Bernsau, wie auch die Villa Bernsau, die liebevoll "Weiße Villa" genannt wird. Die Hallen der Papierfabrik, die 1868 gegründet und in den 70er Jahren von3M übernommen wurde, wurden später zum Unterstellen benutzt. Das Gelände - nördlich der Düssel - wurde gekauft und darauf eine neue Halle gebaut. Südlich der Düssel auf dem eigentlichen Gelände von Pose & Marré, wurden mittlerweile neue Häuser gebaut. Das Kontorgebäude von Pose & Marré ist mittlerweile abgerissen. Lediglich die 1938 erstellte Fassade, die vor den Hallen angebaut wurde, existiert noch. Vielen Dank für die zahlreichen Informationen :-)