Château de Hasselbrouck (2007)
Eines vorweg: Ich kam nicht hinein. Alle Bilder sind durch die Fenster aufgenommen worden. Da ich auf meinen Exkursionen keinerlei Gewalt bzw. Beschädigungen vornehme, um in ein Objekt zu gelangen, müssen diese Aufnahmen genügen.
Mitten in einer belgischen Kleinstadt, von Weinreben, einem kleinen See und großartig angelegten Parkanlagen umgeben, finde ich das Chateau Hasselbrouck. Aus der Weite macht das neoklassizistische Château noch richtig was her. Mit jedem Meter, den ich mich dem Objekt nähere wird mir klar, dass die goldenen Zeiten hier längst vorbei sind. Abbröckelnder Putz, herabstürzende Steine von Dach und Mauerwerk geben alte Wunden preis. Feuchtigkeit und Frost nagen sich weiter in das marode Mauerwerk.
Jetzt kann ich durch die dünnen Fenster blicken. Alte antike Möbel unter weißen Staubschichten. Auf dem Boden liegen hölzerne Kleiderbügel, an den Wänden des Grand Salons erzählen unzählige Jagdtrophäen alte Geschichten. Das Piano wird sicherlich seit Jahrzehnten niemand gespielt haben, denn hier wohnt schon lange keiner mehr: Die Nachttöpfe sind ausgetrocknet, die Pflanzen sind verdorrt. In diesem Anwesen wohnte zuletzt ein altes Ehepaar. Die Frau verstarb und hinterließ einen zunehmend vereinsamenden alten Mann, der das große Anwesen sicherlich nicht bewirtschaften konnte. Bei meinem Besuch im März 2007 war der Hausherr bereits ein Jahr verstorben. Einzig der alte Gärtner sorgt für eine stilvolle Umgebung. Die Parkanlage sieht wirklich sehr gepflegt aus.
Hasselbrouck steht seit 1974 unter. Der einst so stolze Bau stammt aus dem 17. Jahrhundert und wird ein Hotel oder Ausstellungshaus werden. Ich hoffe, dass das Anwesen noch lange Zeit von Vandalismus und unmotivierten Individuen verschont bleibt.
Das Kasteel wurde im Jahr 2012 vollständig renoviert und wieder genutzt.
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