urban exploration

Stern.de hat die Urbexkarte für alle

Eigentlich wundert mich das nicht. Der Stern berichtet über eine Google-Maps-Karte, die tausende von Lost Places in Europa zeigt. Einfach so, für jedermann. Vor vielen Jahren wurden diese Karten heilig und geheim gehalten. Zu groß war die Gefahr, dass die Objekte überlaufen und zerstört wurden. Dieses scheint jetzt in der Szene überwunden worden zu sein. Die Karte wird als "Karte der Urbex-Elite" genannt. Dann mal los.

Nuklearbunker unter verlassenem Haus gefunden

Einen spektakulären Fund machte vor kurzem ein Urban Explorer aus Australien. In einem alten Herrenhaus stolperte er über einen Teppich, unter dem sich eine Falltür befand. Holzleitern führten in die Tiefe zu einem ausgebauten Nuklear-Bunker.

Der Bunker war von einem Vorbesitzer im Kalten Krieg gebaut worden und bat Schutz für eine ganze Familie. Vorhanden war ein Badezimmer, eine Waschküche, ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer. Der Bunker hatte auch extrem große und schwere Stahltüren, die nur mehrere Personen hätten bewegen können. Außerdem hat der Nuklear-Bunker Regenwassertanks, eine Wasseraufbereitung, Stromerzeuger und ein Lüftungssystem.

Auf der Homepage des Explorers sind Bilder, ein Video und eine 3D-Darstellung des Objektes zu finden.

Kaufen von Koordinaten

Ich bin gerade dabei, meine Projekte mit aktualisierten Links zu vervollständigen, diese Arbeit mache ich immer mal wieder. Über zwei traurige Fakten stolpere ich dabei:

- Viele Objekte sind inzwischen abgerissen, neu genutzt oder maximal zerstört
- Es gibt zu fast jedem Objekt Koordinaten zu kaufen

Der zweite Punkte ist mein persönlicher Aufreger. Was ist los in dieser inzwischen teilweise verkommenden Urbex-Szene? Da biete ich auf einer Webseite gegen Geld (Paypal) die Koordinaten eines Urbex-Objektes zum Kauf an? Ab 5 Adressen gibt es dann Rabatt…

Da schreibt eine deutsche Webseite unter Anderem: "…Adressen weitergeben ist ein heiß und kontrovers diskutiertes Thema… die überwiegende Zahl der Urbexer möchten ihre Schätzchen für sich behalten… von Kodex ist die Rede… es ist jedoch von egoistischer Natur, die Koordinaten nicht preiszugeben…"

"Das Hobby hat sich überlebt, geschluckt von den Eitelkeiten, die über soziale Medien verbreitet werden", schreibt der Autor von "Der Spurensammler", eine von mir sehr geschätzten Webseite zum Thema. Recht hat er.

Mir persönlich fehlen einfach die Worte…

Viele Grüße aus dubtown
Euer Daniel

Wappen

Bei meinen Exkursionen, insbesondere die erlaubnisfreien Begehungen von Châteaus oder Villen, sind mir oftmals Wappen begegnet. In der Regel waren das Familienwappen. Wenn nicht vor Ort im Objekt, dann begegneten sie mir spätestens bei der anschließenden Recherche. Begeisternd ist die Tatsache, dass eine so alte Tradition bis heute Bestand in der Gesellschaft hat. Denn die Geschichte der Wappen reicht bis ins Mittelalter zurück. Es sind schildförmige Zeichen, angelehnt an den Schild als Schutzwaffe des Mittelalters. Ein Wappen kann auch für eine Stadt oder ein Bundesland stehen – was wir alle aktuell kennen. Symbolisch kann ein Wappen auch die Bedeutung einer Familie oder einer Person repräsentieren und auch legitimieren.

Etymologisch sind Wappen mit der Waffe gleichzusetzen: Der Begriff stammt, wie ich erfahren habe, aus dem Mittelniederländischen „wâpen“ und war ursprünglich bedeutungsgleich mit mittelhochdeutsch „wâfen“ - was für Waffe oder Rüstung steht. Eine sprachliche Verwandtschaft finden wir auch im englischen Wort „weapon“. Wer an dieser Stelle tiefere Informationen braucht, findet bei Wikipedia einen ausführlichen Artikel.

Bisher begegnet sind mir Familienwappen und Personenwappen. Unabhängig von Adelsstand oder Bürgerlichkeit werden die Familienwappen nach Gewohnheitsrecht an direkte männliche oder weibliche Nachkommen mit deren Geburt weitergegeben. Sie können solange geführt werden, solange der Name des Wappenstifters beibehalten wird. Familienwappen werden nicht, wie oftmals fälschlich behauptet, vererbt! Eine Vererbung würde erst beim Tod des Wappenstifters der Fall sein und könnte auch Familienfremde berücksichtigen. Ein Personenwappen darf nur von einer bestimmten Person geführt werden. Oftmals handelt es sich dabei um Amtswappen wie das eines Bischofs. Aus diesem Grund kann es nicht weitergegeben oder übertragen werden.

Ein Siegelring mit Wappengravur ist etwas Besonderes, weil gleichzeitig ästhetische Aspekte eines hochwertigen Schmuckstückes mit sich bringt.

Interessant ist die Tatsache, dass das Führen von Familienwappen in Österreich seit 1919 im Zuge des Adelsaufhebungsgesetzes verboten ist. Dieses wird in der Praxis zwar nicht beachtet, führt aber dazu, dass Familienwappen bezüglich ihrer Führung keinen gesetzlichen Schutz mehr genießen.

Lost Places: Ein Ausflug in vergangene Zeiten

Leere Fabrikhallen, verfallende Hotels und abblätternde Tapeten in ehemaligen Krankenhäusern – der schaurigen Schönheit von Bildern aus verlassenen Gebäuden kann sich niemand entziehen. Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass immer mehr Hobbyfotografen in vergessene Ecken der Welt erkunden, statt die immer gleichen Aufnahmen der altbekannten Sehenswürdigkeiten zu machen. Doch Lost Places sind mehr als nur interessante Motive. Die Reisen zu diesen besonderen Lokalitäten sind auch mit Spannung und echtem Interesse an der Geschichte des Orts verbunden.

Einzigartige Aufnahmen

Für den Betrachter stehen natürlich die ganz besondere Stimmung der Bilder im Vordergrund. Lost Places erlauben nicht nur einen Blick in längst vergangene Zeiten, sondern wirken durch ihren offensichtlichen Verfall und die Abwesenheit von Menschen auch mystisch und geheimnisvoll. Zudem handelt es sich dabei häufig um Gebäude wie Strafvollzugsanstalten, Psychiatrien oder private Villen, die auch dann, wenn sie noch genutzt werden, für Unbefugte nicht zugänglich sind und deshalb besonders faszinierend sind. Dank der stimmungsvollen Fotos wird es aber möglich, sich selbst in diese aus der Zeit gefallenen Orte hineinzuversetzen und eine Reise durch die Vergangenheit zu unternehmen.

Geschichte sichtbar gemacht

Für Fotografen ist die Erkundung von Lost Places stets mit einem gewissen Nervenkitzel verbunden. Viele der verlassenen und in Vergessenheit geratenen Gebäude sind schließlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, sodass immer mit Überraschungen gerechnet werden muss. Am wichtigsten ist für die meisten Urban Explorer, wie sich die Fans von Lost Places selbst nennen, aber die Hintergrundgeschichte dieser ungewöhnlichen Orte. Mit ihren Bildern dokumentieren sie faszinierende Details, die bei einem späteren Abriss in Vergessenheit geraten werden. Deshalb ist es für sie auch eine Ehrensache, Lost Places nicht dem Vandalismus preis zu geben. Urban Explorer verschaffen sich selbst keinen gewaltsamen Einstieg, sie zerstören und entwenden nichts und lassen nach einer Foto-Session auch nichts außer ihren Fußspuren zurück. In den vielen Fällen bleiben auch die genauen Koordinaten der Lost Places geheim, was die Bilder für den Betrachter aber umso reizvoller macht.

Video-Preview: Road to Prypiat

Für fast jeden Urban Explorer ist Tschernobyl eine Art heiliger Gral. Einige waren bereits dort, haben an fertig-organisierten und überwachten Führungen teilgenommen. Jedoch wollten sich die 3 Filmemacher Jan-Niklas, Jakob und Lukas in der Sperrzone unabhängig bewegen, um diesen beeindruckenden Ort in einem Film festzuhalten.

Die drei Hamburger haben sich erlaubnisfrei in der Sperrzone von Tchernobyl bewegt und ihre Reise mit der Kamera dokumentiert. Das Video ist für den Sommer angekündigt, jetzt gibt es schon einen spannendes Preview, das ich euch sehr empfehle.

Blick auf Tchernobyl

Urban Explorer entdecken Toten

In Cloppenburg gibt es eine ehemalige Raststätte mit Hotel, ein beliebtes Ziel zahlreicher Explorer. Aber dann entdeckt ein eben solcher eine Leiche im Haus… Eine Horror-Vorstellung, in die man selbst nie hinein kommen möchte. Hier gibt es einen Zeitungsbericht.

Urbex Scenes Pt. 3

Es geht weiter in der Videoreihe Urbex Scenes. Dieses mal mit einem Schwerpunktthema auf Bunker. Zu sehen sind der Hospitalbunker, der Ausweichbunker NRW, die Festung Schoenenburg und der Bunker Valentin. Viel Spaß beim Anschauen.

Hier geht es zum
Video, wer den Song noch einmal hören will, klickt hier.

urbexscenes

Urbex Scenes Pt. 2

Hallo zusammen,

in der Videoreihe „Urbex Scenes“ geht es in die zweite Runde. Mit dabei sind Bilder aus zahlreichen Locations. Viel Spaß beim
Anschauen. Den Song gibt es auch auf Soundcloud.

urbexscenes

Urbex Scenes Pt. 1

Mithilfe von verschiedenen Bildern ein Video zu gestalten, ist mit den heutigen Mitteln recht einfach. Aber welche Bilder nimmt man hierfür? Und mit was für eine Musik kann ich das ganze unterlegen, um eine entsprechende Stimmung zu erzeugen?

Die Antwort könnt Ihr heute in YouTube anschauen. Fotos von den Heilstätten Beelitz, der Krypta, dem Sanatorium Delirium und vielen mehr. Dazu habe ich eine Musik komponiert, die mir im Kopf herumfliegt, wenn ich urbexe. Also mein Soundtrack.

Viel Spaß beim Anschauen:
urbex scenes part 1
Wem die Musik gefällt, kann sich den Titel hier anhöhren (Soundcloud).

urbexscenes

Unglaubliche Fotografien

Beim Surfen bin ich über eine recht interessante Seite gestolpert. Sie nennt sich Never Say Cool und befasst mit Art & Design. Begeistert bin ich über 29 Fotos, die eine unglaubliche optische Wirkung haben: Einfach mal anschauen.

Wenn Vandalismus eine Location runiniert

Eine bekannter Zusammenhang: Je mehr eine Location an Bekanntheit gewonnen heut, desto schlimmer sieht sie aus. Ich rede vom Zerstörungswahn, Brandstiftung und Graffitis. Dariusz Misztal hat auf seiner Website einen sehr interessanten Blog hierüber geschrieben. Fotografien werden zeitversetzt 1:1 gegenübergestellt, man kann so die Veränderung sehr gut erkennen. Ein Besuch auf seiner Site lohnt sich nicht nur deswegen. Die dokumentierte Location ist sehr wohl bekannt.

Verlassene Schallplattenfabrik

Schallplatten sind auch heute noch etwas Besonders. Ich habe immer noch zahlreiches Vinyl im Schrank mit den entsprechenden Abspielgeräten. Jedem Sammler werden die Bilder auf dieser Webseite weh tun. Eine verlassene Schallplattenfabrik in oder um London. Aber sehen Sie selbst...

Urban Exploring in den "Tagesthemen"

Das Thema Urban Exploring hat es inzwischen bis in die „Tagesthemen“ zur besten Sendezeit gebracht. In einem Beitrag vom 13.01.2104 geht es um eine Gruppe von Explorern, die in den zahlreichen Ruinen von Detroit unterwegs sind.

Hier geht es zur
Aufzeichnung im Videoportal vimeo.

Detroit als touristischer Magnet

Detroit ist nicht zuletzt seit dem Untergang der Automobil-Industrie ein internationales Mekka der Urbex-Szene geworden. Die LA-Times zeigen in einem Video einen kleinen Eindruck hiervon. Der Ort bildet sich hinsichtlich des Themas Urban Exploration touristisch aus.

Was noch fehlt: Urbex für Dummies

Eine erfrischende Persiflage in vielerlei Hinsicht: Urban Exploration für Dummies.

- Use of Google Earth, Google Maps and how to post pictures on „Forum’s“
- 10 tips to get more locations
- Travel guide for your „foreign trips“
- How to delete friends if the don’t share
- Incl. listing of hundreds famous locations.

urbex for dummies

Gruseliger Fund in verlassener Klinik

Eine Schlagzeile in den vergangenen Wochen amüsierte mich ein wenig. Heike S., die ihren Namen lieber nicht veröffentlich wissen möchte, klettert über die Zäune und Absperrungen der verlassenen Neurochirurgie der Universitätsklinik Kiel. In einem der vielen Räume findet sie Kistenweise Gewebeschnitte, Proben von Gehirnen. Irgendwie gelangt die Information an die Presse und die stürzt sich dann auf den Fall. Ein Skandal, oder?

Dann sollte man lieber einmal kurz über die Grenze nach Belgien schauen. In der ehemaligen
Veterinärschule in Brüssel sind hunderte von in Glasbehältern befindliche Tiere zu finden. Die Szene nennt diesen Ort liebevoll „Horrorlabs“. In der Tannenklinik stolpere ich über tausende Patientenakten mit Röntgenbildern. Ich kann mich bei der Infiltration von unzähligen Fabriken an Aktenschränken voller Personalakten erinnern.

Urban Exploration in Wien

Ein recht gut geschriebener Artikel über die Wiener Urbex-Szene ist hier zu finden. Die Gruppe nennt sich „Die 78er“ und erzählen in dem Zeitungsbericht einiges über das Thema rund um die Stadterkundung. Einige ihrer besten Bilder sind ebenfalls dort zu finden. Ein etwas älterer Bericht (2012) derselben Zeitung über das Perlmooser Zementwerk findet ihr hier.

Viele Grüße aus dubtown
Daniel

Villa mit Bunker zu verkaufen

Wer aktuell auf Immobiliensuche für den größeren Geldbeutel unterwegs ist, wird zwangsläufig auf die Villa Spindler in Essen stoßen. Im Stadtteil Schuir gelegen, 1200 qm Wohnfläche und als Keller ein riesiges Bunkergewölbe aus dem Zweiten Weltkrieg.

Hierzu gibt es in der WAZ einen ausführlichen
Artikel sowie ein Video.

Viel Erfolg bei der Besichtigung Happy

Tod in der Sinteranlage

Schon im Bericht über meinen ersten Besuch der Sinteranlage Duisburg (2002) habe ich von der Gefährlichkeit des Objektes berichtet.

Die vielen - teilweise sehr großen - Löcher im Boden erschwerten die sichere Begehung der Anlage. Ein Tritt daneben kann 10 Meter weiter unten sehr übel enden. Im hinteren Bereich der Anlage knackte der Betonboden unter mir sehr bedenklich, sodass hier ein sofortiger Rückzug erfolge - Sicherheit geht vor.

Lange hat es gedauert, aber jetzt stürzte ein 15-jähriges Mädchen in den Tod. Beim Balancieren über einen demontierten Verbindungssteg zwischen Gasreinigungsbehältern stürzte sie mehr als 20 Meter tief.

An dieser Stelle kann ich jeden nur warnen, die Gefahren eines verlassenen Industrieobjektes zu betreten. Sicherheit muss immer vorgehen. Im
Zeitungsbericht über diesen tragischen Unfall stehen Details, die mich schockieren.

NSA-Abhörstation Teufelsberg

Unfreiwillig aktuell: Die aktuelle Diskussion um die Abhörskandale von PRISM und Tempora, die von Edward Snowden aufgedeckt wurden, zeigen einmal mehr, dass dieses Thema nicht unbedingt neu ist. Neu ist der gigantische Umfang, der durch neue Technologien jetzt möglich ist. Einen äußerst empfehlenswerter Thriller, der zahlreiche Fakten um den Abhörskandal bereits letztes Jahr skizzierte, hat Thore D. Hansen geschrieben: Silent Control.

Abhoerstation Teufelsberg

Diesen sehr interessanten Lost-Place habe ich bereits 2008 besucht. Einen recht interessanten Artikel gibt es aktuell auch auf
Spiegel-Online. Zur Bildergalerie mit zahlreichen Informationen rund um das Thema gibt es hier.

Urban Decay aus den 70er Jahren

Ein Zufallsfund im Internet mit faszinierenden Bildern des New Yorker Hafens aus den 70er Jahren.

„Pictures Of New York Harbour From The 1970 When It Was A Dump“

Viel Spaß beim Betrachten
Euer Daniel

Alter Saalbau

Schon lange steht der alte Saalbau in Recklinghausen auf meiner Liste. Ein paar Mal war ich schon vor Ort, habe aber nie Eingänge gefunden. Mittlerweile hat es dort schon ein paar Mal gebrannt. In der Zeitung finde ich nun einen Artikel über Stefan Kuhn, der sich im Saalbau umgesehen hat und eine Fotostrecke veröffentlicht hat. In den nächsten Wochen soll der Abrissbagger dort sein...

Artikel:
Marode und traditionsreich
Fotostrecke vom Saalbau.

Was ist denn nun ein Urban Explorer?

Das der Begriff Urban Explorer durchaus dehnbar ist, sei dahingestellt. Jedoch distanziere ich mich von lebensmüden Kletteraffen, die diesen Begriff für ein tolles Foto benutzen:

abc news:
Urban Explorers seek out city views from undiscovered perspectives
MailOnline:
The urban explorer photographer who risk death (and arrest)

Wachdienst patroulliert

Ein aktueller Artikel in der WAZ berichtet über den Einsatz von Wachdienst bei der Veramed-Klinik in Beringhausen. Das Objekt ist wohl bekannt und durch Vandalismus gezeichnet, kein Wunder also.

Wenn ich jedoch das lese muss ich kotzen:

„Die verschiedensten, zum Teil auch gewaltbereiten Gruppen seien dort vor Ort: Neo-Nazis, Punks, Graffiti-Sprayer, Drogen-Abhängige, Kabel-Klauer und die so genannten „Urban-Explorer“. Die Letztgenannten suchen leer stehende Fabrikhallen oder Verwaltungsgebäude auf, sie lieben den Nervenkitzel, wollen aber laut eigenen Darstellungen nichts zerstören oder wegnehmen. Das hat Markus Besken anders beobachtet: „Wenn die irgendwo rein wollen, brechen die auch Türen und Fenster auf.“ Eine ganze Gruppe solcher Urban-Explorer habe er in Dortmund aufgegriffen und die hätten ihm von Beringhausen erzählt.“


Gleichzeitig schreiben „Urbexer“ in Facebook-Gruppen zu diesem Artikel: „Was interessiert mich der Dicke?“

Liebe Urbex-Gemeinde: Bitte distanziert Euch von gewaltbereiten Gruppen! Ich habe kein Verständnis für Explorer, die Türen und Fenster aufbrechen, um an ihre Fotos zu kommen. Und es kotzt mich an, wenn ich alleine durch meine Tätigkeit mit in diesen Topf geworfen werde.

Viele Grüße aus dubtown
Euer Daniel

UE Magazine

Durch einen Tipp aus der Szene bin ich auf das UE-Magazine gestoßen. Die Zeitschrift kann sehr komfortabel im Web kostenlos gelesen werden. Außerdem kann man sich die Digitalausgabe kostenlos herunterladen oder auch den Print kaufen. Das UE-Magazin berichtet über die unter- und oberirdischen Aktivitäten von Urban Explorern in Europa. Illustriert mit hochwertigen Bildern kann ich das Magazin uneingeschränkt empfehlen.

Die aktuelle Ausgabe befasst sich u.A. mit einem verlassen Bunker, den Parisern Katakomben und vielem mehr. Hier geht es zum
UE-Magazine.


ue magazine

Urban Explorer vor Gericht

Urban Explorer betreten verlassene Gebäude, die seit Jahren niemand betreten hat. Bedingt durch unmotivierte Besucher, die mit ihrem Vandalismus großen Schaden anrichten, wird es immer schwerer, sich von diesem Personenkreis zu distanzieren. Denn die Besitzer oder Bevollmächtigten dieser Immobilien engagieren teilweise Sicherheitsdienste, nicht selten landen diese Vorfälle vor Gericht.

Aktuell wurde einer Gruppe von 5 Freunden in Dortmund der Prozess gemacht. Sie betraten im Sommer 2009 das stillgelegte
Marienhospital und wurden vom örtlichen Sicherheitsdienst aufgegriffen. Die Staatsanwaltschaft warf der Clique Hausfriedensbruch vor. Näheres zum Thema beschreibt die WAZ in ihrem Zeitungsbericht.

Einmal mehr muss ich mir ernsthafte Gedanken machen, wie lange ich dieses Hobby noch aufrecht erhalten kann. Die eMail eines Kollegen spricht genau das aus, was uns „alte Garde“ von Urban Explorern beschäftigt:

„…ich war letzten Samstag da und hätte fast einen Anfall bekommen. Da schlichen schon andere Agenten herum. Heute hält sich jeder dritte für ein „Urbexer“ und vermüllt mit Baggerseegeknipse das Netz. Die benehmen sich wie die Schweine: Reissen private Post der ehemaligen Bewohner auf und sprechen ausgerechnet mich an: „Sach ma das war ne Schlampe - die Kerle im Kurpark blablabla…“ Der nächste Spinner fotografiert Akten und will die in Facebook setzen. Ich bin so etwas nicht gewohnt - diese in Scharen auftretenden, ungebildeten und schamlosen Idioten machen mich wahnsinnig. Es kann doch nicht sein, dass das Privatleben der Menschen die einmal dieses Haus bewohnt haben, dermassen niveaulos ausgeschlachtet wird.Ich piss auf die Urbex-Szene. Vor 2 Jahren war man noch überall allein und hatte Ruhe und Frieden - und jetzt? Bei mir gibt es nur noch nichts sagende Objektbeschreibungen ohne Stadtangabe. Ich gebe nichts mehr weiter, Anfragen gibt es zuhauf per eMail…“

Es geht im wesentlichem um die Frage:
Was passiert mit einer Untergrundbewegung, wenn diese populär und somit ein Massenphänomen wird?

Update: Bahnhof Gare du Hombourg

Lange nicht unterwegs gewesen, jetzt gibt es etwas Kost von der Festplatte: Den Bahnhof „Gare du Hombourg“ habe ich zusammen mit dem „Spurensammler“ Klaus Lipinski im März 2010 besucht. Eigentlich kein richtiges Urbex-Ziel, jedoch Feinkost für die Bahnfreunde unter uns.

Ich hoffe, schon bald wieder in Sachen Urban Exploration unterwegs sein zu können. Zeitmangel und mieses Wetter verhindern zur Zeit eine ausgiebige Fototour.